Da ist der Wurm drin! Augenwurm-Warnung für die Schweiz

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Bis auf die kleinen Regenwürmchen sind Würmer für die meisten von uns nichts, was man besonders gerne mag.
Leider gibt es neben dem Regenwurm - besonders für Kinder interessant - auch bösartige Würmer.

Wer jetzt an Parasiten in Afrika oder Südostasien denkt, wird sich erschrecken, denn ein ganz besonderer Parasit hat auch den Weg in die Schweiz gefunden.

Thelazia callipaeda

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So der Fachausdruck für den Augenwurm, der 1989 zum ersten Mal in Italien entdeckt wurde.

Seitdem verbreitet er sich relativ schnell insbesondere unter Hunden und Füchsen.

Was genau sind denn aber Augenwürmer?

Der Augenwurm ist ein für Tier und Mensch gefährlicher Parasit. Zur Entwarnung sei aber schon einmal vorweggenommen: In der Schweiz wurde bisher noch kein Mensch von diesem Augenwurm befallen! Und auch im gesamten Europa sind bislang nur vier Fälle eines Befalls bekannt geworden.


Seinen Ursprung nahm der Parasit in Asien, von wo aus er irgendwann auch seinen Weg nach Europa nahm. 20min.ch hat zu diesem Thema mit Dr. Manuela Schnyder gesprochen. Dr. Schnyder arbeitet am Institut für Parasitologie der Universität Zürich und kennt sich mit dem asiatischen Parasiten bestens aus. Bisher konnte sie schon feststellen, dass etwa jeder zehnte Hund und 7 Prozent der Füchse im Südtessin von dem Augenwurm befallen worden sind.


Die Larven des Augenwurms gelangen über Fruchtfliegen in den Körper. Aufgrund des warmen Wetters ist deshalb vor allem in den Monaten Mai bis Oktober mit einer Übertragung zu rechnen. Im Auge selbst versorgen sich die Würmer durch die Tränenflüssigkeit. Die Folgen für das Auge können verheerend sein: Das Augengewebe kann dauerhaft Schaden nehmen. Darüber hinaus besteht die Gefahr von Entzündungen (z.B. Bindehautentzündung, Hornhautentzündung), Überempfindlichkeit gegen Licht oder Augenausfluss. Ein Anzeichen für den Befall durch den Parasiten kann auch ein trübes Auge sein.


Sehen kann man die Würmer übrigens erst, wenn sie mit einer Länge von bis zu zwei Zentimetern ausgewachsen sind. Vorher kann nur eine ausführliche Untersuchung durch den Augenarzt Klarheit verschaffen, ob das Auge befallen ist. Wenn sich tatsächlich ein Befall bewahrheitet hat, wird der Wurm mit Medikamenten oder durch eine Augenoperation entfernt. In dieser Zeit produziert der Körper Abwehrstoffe und versucht so, den Wurm zu entfernen. Dadurch ist es nicht möglich, Kontaktlinsen zu tragen.

Solltest du in Sorge sein, von einem Augenwurm befallen zu sein, solltest du umgehend deinen Augenarzt aufsuchen!

Bei frühzeitiger Diagnose kann der Parasit effektiv bekämpft und Schäden vermieden werden.

Wie bereits erwähnt, ist der Augenwurm eine Parasitenart, die im Auge von Menschen leben kann. Er kann Symptome wie Juckreiz, Tränenfluss und Entzündungen hervorrufen. Kontaktlinsen können ein Risikofaktor für eine Infektion mit dem Augenwurm sein, da sie das Eindringen von Parasiten ins Auge erleichtern können.

Ob du Kontaktlinsen trägst oder nicht: Du solltest auf jeden Fall besonders wachsam sein, was Infektionssymptome angeht. Wenn du Probleme bemerkst, egal ob leichte oder schwerwiegende, solltest du sofort eine Augenärztin oder einen Augenarzt aufsuchen. Sie oder er kann rasch abklären, ob es sich dabei um Symptome einer Infektion handelt.

Ob Tier oder Mensch: Wie verhindert man einen Befall?Ob Tier oder Mensch: Wie verhindert man einen Befall?

Ob Tier oder Mensch: Wie verhindert man einen Befall?

Professor Dr. Domenico Otranto, Experte für Parasitenkrankheiten bei Tieren an der medizinischen Veterinärfakultät in Bari, Italien, rät vor allem in Risikogebieten (Zentralafrika, China) zu besonderer Vorsicht. Da Fruchtfliegen die Larven des Augenwurms übertrage,  sind Insektenabwehrmittel ein erster Weg, um einen Befall zu verhindern.

Ferner sollte man sich in der Nacht mit einem Moskitonetz abschirmen, die Fenster geschlossen und das Zimmer relativ kühl halten.

 

Die Bilder des Artikels hat uns Prof. Dr. Otranto freundlicherweise zur Verfügung gestellt.